Es gibt nichts Wichtigeres als ein sicheres Zuhause in diesen stürmischen Zeiten.
Stell dir vor: Dein Kind steht morgen früh auf und geht vielleicht ohne Frühstück und halb komatös in die Schule. Es passt sich an, erträgt den Leistungsdruck des mürrischen Lehrers und schluckt dazu noch ein paar Beleidigungen der anderen Schüler.
Es kommt nach Hause und anstatt es mit einem Lächeln zu begrüssen, schimpfst du mit ihm, dass es seine Schuhe, Jacke und Tasche ordentlich wegräumen soll. Na toll. Vielleicht hattest du auch einen schweren Tag und die Schuhe im Wohnungsflur bringen bei dir das Fass zum Überlaufen. Kann sein. Aber ist das eine Entschuldigung?
Wenn dein Kind «Mist baut», nimm es in den Arm, anstatt es anzuschreien.
Wäre es nicht besser, dein Kind mit einem Lächeln oder mit einem netten Wort zu Hause willkommen zu heissen? Auch, wenn es nicht gerade mit der besten Laune nach Hause kommt? Statt wegen schlechter Noten oder Unordnung im Zimmer schimpfen? Ich möchte damit nicht sagen, dass wir unsere Augen verschliessen und alles erlauben sollten. Denn klare Regeln brauchen wir alle.
Doch es ist wichtig, in einem sicheren Zuhause zu sein, wo jeder sein kann, wie er ist, ohne sich verstellen zu müssen. Den Krieg kann man ebenso spüren wie den Regen riechen, bevor es beginnt zu tröpfeln. Zu Hause ist es entscheidend, vor einem Streit Abstand zu nehmen und tief durchzuatmen, die Gedanken zu sammeln und sich zu beruhigen. Es ist spielentscheidend, erst später über die Geschehnisse zu reden.
«Ja, aber mein Kind schreit immer, wenn es nach Hause kommt, brüllt mich an oder schmeisst die Tür zu».
Auch, wenn es nicht gerade mit der besten Laune nach Hause kommt…
Cool man! Das ist ein gutes Zeichen und du kannst dir auf die Schulter klopfen. Ich mache keinen Scherz! Denn das ist ein Zeichen dafür, dass es sich dein Kind zu Hause erlauben darf, es selbst zu sein und seine Gefühle auszudrücken. Ich weiss, in diesen Moment Verständnis zu zeigen, ist nicht einfach. Wie alle guten Dinge braucht es vor allem Zeit, um damit umzugehen.
Ich meine nicht, dass wir zulassen sollten, dass die Kinder die Wohnung demolieren. Klares Nein. Aber je mehr wir ihnen zeigen, dass sie gut sind, wie sie sind, wir sie nicht kritisieren und ihnen Zeit und Raum geben, um nachzudenken, dann werden sie Tag für Tag lernen, sich auf andere Weise auszudrücken.
Wenn dein Kind «Mist baut»,
nimm es in den Arm, anstatt es anzuschreien. Bedingungslos lieben und dann gemeinsam nach Lösungen suchen, ist die Devise.
Denn es gibt nichts Wichtigeres als ein sicheres Zuhause in diesen stürmischen Zeiten. Wo wir einander verstehen und uns aufeinander verlassen können. Wo wir uns wieder auftanken können, bevor es wieder losgeht.
Meiner Meinung nach.
Bedingungslos lieben und dann gemeinsam nach Lösungen suchen, ist die Devise.
Das ist der Weg.